1364 31.3.1940 Freies Entscheiden zwischen Materie und Geist .... Wählet zwischen der Materie und dem Geist .... entscheidet euch für den Zustand des Gebannten oder den Zustand der Freiheit .... Es wird euch, so ihr in der Erkenntnis steht, diese Entscheidung nicht schwerfallen und also suchet, erst zur rechten Erkenntnis zu gelangen .... Und so ihr dazu den Willen habt, enthält die ewige Gottheit euch sicher nicht die rechte Erkenntnis vor. Denn ihr dürfet nur wollen, daß euer Denken recht sei, ihr dürfet nur immer das Wahre und Gerechte anstreben, dann werdet ihr es auch erkennen und also auch sehr wohl vermögen, eure Wahl zu treffen zwischen Materie und dem Geist. Es zieht euch alles Materielle hinab, denn es ist die Materie Anteil des Bösen, es ist die Materie alles das, was entfernt ist von Gott .... während der Geist sich zur Höhe schwingt, weil er aus Gott ist. So ihr also Geistiges sucht, seid ihr aller Erdenschwere entrückt, ihr nähert euch eurer eigentlichen Bestimmung. Es ist also Materie und Geist der Gegensatz zueinander .... es muß das eine von dem anderen besiegt werden, und das bedeutet Erlösung, also Leben .... oder Verdammnis, also Tod. Sieget der Geist über die Materie, so hat er sich restlos erlöst aus jeglicher Fessel und ist frei .... Ist aber die Materie Sieger, dann ist das Geistige gebannt auf undenkliche Zeiten, es ist in der Gewalt des Gegners, der die Erlösung aus der Materie verhindern möchte und nur immer die Vermehrung der Materie anstrebt. Und sonach kann nie beidem zu gleicher Zeit entsprochen werden .... es kann nicht der Geist sich befreien und gleichzeitig auch der Materie gehuldigt werden, denn immer bedeutet das Leben des einen den Tod des anderen. Und daher ist es vollkommen unmöglich, daß sich ein Mensch zu geistiger Reife entwickelt, der noch nach irdischen Gütern trachtet, denn die Begehr dessen, was als Materie alles unreife Geistige in sich birgt, kann unmöglich erfüllt werden und gleichzeitig das Geistige im Menschen zur Reife gelangen, denn dieses Geistige kann sich erst entfalten, sobald die Fesseln gesprengt sind. Und Fessel ist jegliche Materie, also alles, was unentwickeltes Geistiges birgt. Es ist somit die Materie die Schale, die erst gesprengt werden muß, auf daß der Kern frei werde. Wer die Schale nicht opfert, kann nicht zur inneren Frucht gelangen, und also muß auch die Umhüllung des Geistes erst gesprengt werden, d.h., alles irdische Verlangen muß geopfert werden, auf daß der Geist nun ungehindert den Flug zur Höhe unternehmen kann. Und dies ist die schwerste Entscheidung für den Menschen .... bewußt das eine hinzugeben, um das andere empfangen zu können. Die Trennung von der Materie fällt dem Menschen oft so schwer, daß er den Geist in sich unbarmherzig gefesselt hält. Er sieht nur den Scheinwert des Materiellen und gibt dafür unendlich Kostbares auf .... Er kennt nicht den Vorteil des geistigen Erwachens, er weiß nicht um den geistigen Erfolg einer die Welt und ihre Güter verachtenden Seele .... und er strebt daher diesen auch nicht an. Doch so ihm sein Verlangen nach der Wahrheit auch das rechte Erkennen eingetragen hat, wird sein Streben nun nur noch der Vermehrung geistigen Gutes gelten, denn er lernet nun die Materie verachten und suchet mit allem Eifer zur Höhe zu gelangen, denn ihn hält nichts mehr auf Erden zurück, sein Geist schwingt sich empor, und dem also befreiten Geist wird es auch gelingen, sich gänzlich zu trennen von allem, was ihm hinderlich war zur Höhe. Es hat der Mensch in freiem Willen sich entschieden .... ihm bedeutet die Materie nichts, also hat er restlos überwunden, es ist der Geist befreit und kann in lichte Sphären eingehen .... __Amen -------------------------------------------- 1854 20.3.1941 Gefahr des Besitzes .... Untätige Materie .... Wenngleich sich die Materie in ständiger Veränderung befindet, ist sie doch so lange nicht als aufgelöst zu betrachten, wie sie noch irgendwie nützlich sein kann. Erst wenn sie völlig nutzlos ist, hat das Geistige in ihr sie überwunden, und es dauert oft sehr lange Zeit, ehe es die alte Form verlassen kann, um in neuer Form neue Aufgaben zu erfüllen. So ist der Erdenlauf durch die Materie für das Geistige eine unsagbar qualvolle Gefangenschaft von ganz verschiedener Zeitdauer, und es kann das Wissen darum den Menschen bestimmen, diesen Zustand zu verkürzen, wenn alles in Gebrauch genommen wird, um dem Geistigen zum Dienen zu verhelfen, weil die Materie unsagbar lange das Geistige in sich birgt, die niemals zum Dienen zugelassen wird, die also als toter Besitz ungenützt gelassen wird. Und es ist nun auch verständlich, weshalb der Mensch sein Herz nicht an Besitz hängen soll, denn je größer seine Liebe zu den Gütern der Welt ist, desto weniger Gelegenheit gibt er ihm zum Dienen. Das Geistige in solcher ungenützt bleibenden Materie ist nun zur Untätigkeit verdammt gegen seinen Willen. Es ist zum Dienen bereit und wird nicht zugelassen und leidet unvorstellbar darunter. Weilt nun ein Mensch in der Umgebung von der Materie, die also untätig bleiben muß, so wirkt sich dies aus auf die Seele des Menschen, die gleichfalls in eine gewisse Trägheit verfällt und ihrer Lebensaufgabe wenig nachkommt. Wäre die Seele von Tätigkeitsdrang erfüllt, so würde sie geben wollen und also sich ihres Besitzes entäußern, was eine sofort beginnende Tätigkeit des Geistigen in der Materie zur Folge hätte und also beginnende Erlösung bedeutete. Alles Geistige aber, dem zur Tätigkeit verholfen wird, steht wieder dem Menschen bei zur eigenen Höherentwicklung, weswegen ein Mensch bedeutend leichter die Seelenreife erlangt, der sich inmitten stets tätiger Materie befindet. Also wird vermehrte irdische Tätigkeit gleichzeitig das Freiwerden des gebannten Geistigen begünstigen, sofern das nun Entstehende wieder etwas dem Menschen Nützliches ist. Wird nun durch Gottes Willen brachliegende Materie zerstört, so bedeutet das wieder für das Geistige darin insofern eine Hilfe, als es nun sich anderweitig wieder verformen kann und nun die Möglichkeit besteht, schneller in dienende Tätigkeit zu kommen. Zerstörungen des Besitzes zwingen die Menschen zur Inanspruchnahme von solcher Materie, die noch nicht zur Tätigkeit zugelassen wurde. Und das ist immer von Vorteil für das Geistige darin. Es ist also vermehrter Besitz eine Gefahr, während die Zerstörung dessen, sofern sie Gott-gewollt ist, ein Segen sein kann für das unerlöste Geistige, das sich zum Dienen bereit erklärt hat, aber durch menschliche Habgier und Liebe zur Materie der dienenden Bestimmung ferngehalten wurde. Es wird dann die Außenhülle gewaltsam aufgelöst, das Geistige daraus frei, jedoch nur, um aufs neue in der Form gebannt zu werden, aber nun eher Gelegenheit findet zum Dienen, da sonst endlose Zeiten vergehen können, bevor es zum Dienen zugelassen wird. Es entstehen durch Menschenhand und Menschenwillen so viele Dinge, die völlig nutz- und zwecklos sind und denen jede dienende Funktion genommen wird. Diesem Geistigen Hilfe zu bringen sollte sich der Mensch angelegen sein lassen, indem er solchen nutzlosen Dingen irgendeine Bestimmung zuweist, auf daß die Materie einmal, wenn auch nach längerer Zeit, zur Auflösung gelangt, denn nur durch Dienen wird das Geistige darin frei .... __Amen -------------------------------------------- 2495 4.10.1942 Materie und Geist .... Sichtbare und unsichtbare Schöpfungen .... Geist und Materie sind gegensätzlich insofern, als das Geistige sich zusammenschließt, während die Materie sich auflöst. Das Geistige entflieht der Form, die Materie selbst aber verflüchtet sich, d.h., ihre Substanzen zerstieben und verteilen sich im geistigen Reich; es ist also die Materie den Weg alles Irdischen gegangen, denn sie ist ohne Bestand, sie vergeht, sowie das Geistige in ihr sie nicht mehr benötigt. Der göttliche Schöpferwille jedoch läßt aus diesen geistigen Substanzen immer wieder neue Schöpfungswerke erstehen, also die materielle Welt, d.h., die dem Menschen sichtbare Schöpfung wird nie aufhören zu bestehen, weil in dieser das Geistige seinen Entwicklungsgang zurücklegen muß. Es gibt aber auch unsichtbare Schöpfungen, also solche, in denen das Geistige keine feste Umhüllung benötigt, also nicht mehr in der Materie gebunden ist. Es sind diese Schöpfungen geistige Gebilde, die also auch nur geistig geschaut werden können und die darum auch nur von solchen Wesen bewohnt sind, die in einem solchen Reifegrad stehen, daß sie geistig zu schauen vermögen. Diese Schöpfungen sind unterschiedlich von denen der materiellen Welt. Sie würden von den Menschen auf Erden als nicht-seiend erklärt werden, weil sie diesen nicht greifbar oder sichtbar sind, sie stehen jedoch mit der sichtbaren Welt in engster Verbindung. Denn von diesen Welten aus wird die Erde, d.h. deren Bewohner, geistig beeinflußt, die Materie als solche zu überwinden und sich in einen Zustand zu versetzen, der ungeachtet der Materie zu erreichen ist. Was aus diesem geistigen Reich kommt, wird immer darauf hinweisen, sich von der Materie zu trennen, also den Zusammenschluß mit reifem Geistigen zu suchen und die Materie als wertlos, weil vergänglich, zu verachten. Denn das Anstreben der Materie macht den Menschen unfähig, in jenes geistige Reich zu schauen, und also auch unfähig, in einer unsichtbaren Welt zu weilen. Die materielle Welt ist eine Welt des Kampfes, die geistige Welt eine Welt des Friedens .... Die Materie ist Stoff, aus geistigen Substanzen gebildet, die noch keinerlei Entwicklungsgang zu verzeichnen haben, jedoch nun diesen beginnen, also von Gott eine Aufgabe zugewiesen bekommen, dem zur Höhe strebenden Geistigen Umhüllung zu sein, solange diese benötigt wird. Doch im Grunde des Grundes ist die Materie von Gott einst ausgegangene Kraft, die der Wille Gottes zur Form werden ließ, um durch sie das gefallene Geistige zu erlösen .... __Amen -------------------------------------------- 2562 26.11.1942 Liebe zur Materie Rückschritt (geistiger) .... Jeder materielle Gedanke hilft die Materie vermehren und ist sonach dem Fortschritt der Seele hinderlich. Denn sowie der Mensch die Materie begehrt, wird die Seele rückversetzt in einen Zustand, den sie längst überwunden hat. Sie geht also wieder die Bindung ein mit diesem Materiellen, sie schließt sich wieder dem noch unreifen Geistigen in der Materie an, und dies bedeutet immer für die Seele einen Rückschritt. Also muß der Mensch seine Gedanken lösen können zu jeder Zeit, er muß Fühlung suchen mit dem Geistigen, das auf einer höheren Stufe steht, und er darf den einmal hergestellten Kontakt nicht lösen, indem er das begehrt, was Anteil ist des Gegners von Gott. Es wird dieser stets die Gedanken des Menschen bedrängen, er wird sich ihm vorstellen in den Freuden der Welt, in irdischen Genüssen oder irdischem Besitz, und er wird den Menschen verleiten wollen, nur solchen Genüssen zu huldigen, um ihn von Gott zu entfernen. Und es steht dem Menschen frei, sich zu entscheiden für oder gegen Gott. Und so er nun sich mehr der Welt zuneigt, vermehrt er die Materie durch seine Zustimmung. Es ist der Gedanke geistige Kraft, die nun verwendet wird in falscher Weise, wenn der Mensch sich gedanklich befaßt mit dem, was er überwinden soll. Er soll wohl seine Erdenaufgabe erfüllen inmitten der Materie, doch immer nur in der Weise, daß er die Materie erlösen hilft, daß er sie ihrer eigentlichen Bestimmung zuführt, d.h. sie zum Dienen veranlaßt, daß er also jegliche Materie nützet zum Wohl des Mitmenschen und er dadurch gleichfalls sich dienend betätigt. Sowie er aber die Materie begehrt für sich, um sich dadurch ein angenehmes Leben zu schaffen, gilt seine Liebe dem noch unreifen Geistigen, das er an sich zu ketten versucht, nicht aber es erlösen will. Es ist dies eine falsche Liebe, es ist eine Gier nach Besitz, die niemals der Seele förderlich ist, denn es strebt der Mensch nach unten anstatt zur Höhe, er sucht den Zusammenschluß mit dem, was er längst überwunden hat, und gestaltet sich sonach rückschrittlich. Hilft er aber dem Geistigen in der Materie, indem er ihm eine dienende Tätigkeit ermöglicht, so verkürzt er dessen Entwicklungsgang um ein beträchtliches, er hilft dem Geistigen, seine Außenform zu überwinden .... Es wird also die Materie dann nicht vermehrt, sondern verringert, während das Geistige darin frei wird, um in einer neuen materiellen Hülle wieder den Kampf gegen die Materie zu beginnen. Gilt die Liebe des Menschen der Materie, also der Außenhülle, dann muß sie bekämpft werden .... gilt sie jedoch dem Geistigen in der Hülle, dann wird die Liebe erlösend wirken, sie wird dem Geistigen zur Freiheit verhelfen, während die Liebe zur Materie das Geistige weit länger in der Form bannt, weil sie sich nicht derer entäußern will und eine solche Liebe lange Zeiten der Gefangenschaft für das Geistige bedeutet, das der Materie nicht entfliehen kann, weil ihm das Überwinden der Materie unmöglich gemacht wird .... __Amen -------------------------------------------- 4466 21.10.1948 Einfluß der Materie auf den Menschen .... Die gerichtete Materie übt großen Einfluß auf den Menschen aus insofern, als das darin gebundene Geistige ihn bedrängt, sich mit ihr zu vereinigen, was also sich auswirkt im Verlangen des Menschen nach ihrem Besitz. Es drängt sich das in der Materie gebundene Geistige in die Liebe des Menschen .... es sucht sich ihm unentbehrlich zu machen, es strebt den Zusammenschluß mit dem Menschen an, weil es sich dadurch stärker fühlt im Widerstand gegen Gott. Denn es spürt auch den Widerstand, in dem der Mensch noch gegen Gott verharrt, bzw. es drängt den Menschen zu, die noch in ihrer Unreife Gott widerstehen. Und diese Menschen lassen sich auch leicht beeinflussen. Sie stehen selbst in größtem Verlangen nach der Materie, und also schließt sich Gleichgeistiges zusammen, das nur auf verschiedener Entwicklungsstufe steht. Der Mensch aber ist in Gefahr, von seiner schon höheren Entwicklungsstufe herabzusinken, so er sich an die Materie kettet, weshalb er nicht genug gewarnt werden kann, Materie anzustreben, und ständig ermahnt wird, sie zu überwinden. Das Geistige in der Materie kann zwar auch dienstwillig sein und dem Menschen in seiner Aufwärtsentwicklung helfen, wie auch umgekehrt der Mensch dem in der Materie gebundenen Geistigen zum Aufstieg verhelfen kann. Doch dann handelt es sich um Gebrauchsgegenstände, die nicht die Besitzgier des Menschen entfachen, also nicht die verkehrte Liebe im Menschen nach materiellem Besitz erwecken. Sowie die Materie dem Menschen dienet, ist auch der Widerstand gegen Gott schon gebrochen; Materie aber, die keinen dienenden Zweck erfüllt, wird oft ein vermehrtes Verlangen im Menschen erwecken, sie zu besitzen, und diese Materie ist es, die für die Seele des Menschen als Gefahr gilt, denn der Einfluß von ihr auf die Seele ist groß und kann sich so auswirken, daß die Seele selbst sinkt bis zu dem Stadium, in dem sie wieder in der Materie verkörpert wird. Dann hat das gebundene Geistige erreicht, was es wollte .... es hat das freie Geistige zu sich herabgezogen und gewissermaßen die eigene Kraft verstärkt .... der Mensch ist dem Einfluß des Gegners von Gott zum Opfer gefallen, der auf seinen Willen eingewirkt hat, ihn in verkehrter Richtung zu gebrauchen, der ihm die tote Materie ständig vorstellt, um ihn zum Rückfall zu bewegen, weil er dadurch sein Reich, seine Macht und Gewalt vergrößert und es die Gott-feindlichen Wesen zu ständigem Widerstand anregt. Was sich Gott zuwendet, geht ihm verloren, und dies versucht er mit allen Mitteln zu hintertreiben. Die Materie selbst, d.h. das in ihr gebundene Geistige, ist in seiner Unreife ihm noch hörig, wenngleich der Gegner Gottes nicht bestimmend auf das Geistige einwirken kann. Da das Geistige selbst aber den Widerstand gegen Gott nicht aufgegeben hat, drängt es auch den Menschen zu, die im gleichen Widerstand sich befinden, die vom Gegner Gottes auf die Materie hingewiesen werden, denen er die Materie als Lockmittel der Welt vors Auge stellt. Der Mensch kann sich jenem Einfluß entziehen oder ihm wehren durch seinen Willen, doch oft nützet er die Freiheit des Willens in verkehrter Weise und gibt dem Drängen des Feindes seiner Seele nach .... Darum ist der Kampf gegen die Materie der eigentliche Kampf, den der Mensch im Erdenleben führen soll, denn so er diese überwunden hat, ist auch sein Aufstieg gesichert, weil es dann nichts gibt, was ihn auf der Erde zurückhält, und dann seine Seele sich aufschwingen kann in geistige Sphären, weil sie dann von nichts mehr gehindert wird im Flug zur Höhe und also keine Gefahr mehr besteht, zurückzusinken in das Stadium, das sie längst schon überwunden hat, und der Mensch gleichzeitig dann dem Geistigen in «der» Materie zum Aufstieg verhilft, die er nützet, und ihm dadurch zum Dienen verhilft, wodurch das Geistige in der Materie sich erlösen kann aus jeder Form, bis es endlich auch das letzte Stadium erreicht hat und dienen kann als Mensch im freien Willen .... __Amen -------------------------------------------- 4901 21.5.1950 Überwinden der Materie .... Die Güter dieser Welt verlieren an Wert, sowie das geistige Reich sein Füllhorn geöffnet hat und es über den Menschen ausschüttet. Darum werdet ihr stets erkennen können, wer mit dem geistigen Reich in Verbindung steht, sei es bewußt oder unbewußt durch einen Gott-gefälligen Lebenswandel, denn ihm bedeutet die Welt nicht viel. Doch deren sind nur wenige, die Überzahl der Menschen sind von der Materie festgehalten und haben selbst keinen Willen, sich von ihr zu lösen, der ihnen auch Kraft dazu geben würde. Die Materie übt eine immer stärkere Anziehungskraft aus auf die Bewohner der Erde, je mehr es dem Ende zugeht. Die Materie zieht den Menschen herab, darum steht er in größter Gefahr, und so ihm geholfen werden soll, ist es nur so möglich, daß ihm die Materie genommen wird durch göttlichen Willen. Er muß zwangsweise von der Materie frei werden, um nun noch aus freiem Willen Verzicht leisten zu können oder die Materie wieder mit allen Sinnen zu begehren und sie wiederzugewinnen trachten. Dann hat er die Hilfe abgelehnt, sein Streben geht offensichtlich nach unten .... die Materie wird sein Verderben .... Dann wird ihm zuteil, wonach sein Verlangen steht, doch in anderer Weise .... Er gewinnt nicht irdische Güter, sondern er wird selbst zu dem, was er begehrt .... (22.5.1950) zur härtesten Materie, die zu überwinden wieder endlose Zeiten erfordert. Solange er aber auf Erden weilt, hat er die Möglichkeit, sich frei zu machen von ihr, sowie nur seine Gedanken die Willensrichtung einschlagen zum geistigen Reich. Denn ist er einmal von dessen Ausstrahlung berührt, dann beginnt die Liebe zur Materie nachzulassen, die Seele empfindet die Wohltat der geistigen Strahlen und gibt sich ihnen mehr und mehr hin. Eine Berührung aus dem geistigen Reich findet schon statt, wenn der Mensch aufmerket, so ihm das göttliche Wort vermittelt wird. Ein bloßes Anhören mit dem leiblichen Ohr hat zwar noch keine Wirkung, es muß das Herz des Menschen sich ihm öffnen und Herz und Verstand das Vernommene verarbeiten; dann beginnen die geistigen Lichtstrahlen zu wirken und sich als Gegengewicht der Materie herauszustellen. Die Zeit bis zum Ende ist nur noch kurz, und doch genügt sie zur Wandlung des Willens eines Menschen, denn bei gutem Willen kann der Einfluß aus dem geistigen Reich binnen kurzer Zeit eine Änderung des Denkens zuwege bringen, was ersichtlich ist an dem verringerten Verlangen nach der Welt und ihren Freuden, nach irdischem Besitz und Ehre und Ruhm. Ein geistig strebender Mensch zieht sich zurück von der Welt, er beginnt in sein Inneres Einkehr zu halten, er lebt wohl noch in der materiellen Welt, doch wenig von ihr berührt, und darum kann die geistige Welt erfolgreich auf ihn einwirken, denn sie teilt im gleichen Maß aus, was an irdischem Gut hingegeben wird, nur daß sie Güter gibt von unvergänglichem Wert, die der Seele verhelfen zum ewigen Leben. Die Welt muß geopfert werden, um geistiges Gut empfangen zu können; doch wo die Augen noch auf irdische Materie, auf die Welt mit ihren Freuden, gerichtet sind, kann schwerlich geistiges Gut hingeleitet werden .... Wüßtet ihr Menschen aber, wie kurz noch euer irdisches Dasein ist und daß ihr, die ihr die Welt begehret, dann alles verlieret, was ihr jetzt anstrebt, ihr würdet gern und freudig euch einen Reichtum sammeln, der Bestand hat für die Ewigkeit. Doch volles Wissen kann euch nicht gewährt werden, d.h., es wird euch zwar gesagt, daß es so ist, doch zum Glauben daran werdet ihr nicht gezwungen, weil ihr euch frei entschließen sollet zur Hingabe der Materie, um geistiges Gut einzutauschen. Ihr müsset mitten in der Welt stehen und sie verachten lernen, ihr müsset alles zur Verfügung haben und freiwillig darauf verzichten, ihr müsset euer Herz davon lösen, wenngleich ihr irdisch mit vielen Gütern gesegnet seid, ihr müsset opfern von dem, was euch lieb ist, an den Mitmenschen, der in Not ist .... Dann erhaltet ihr alles, was ihr hingebt, zurück in unvergänglicher Form; es geht euch aus dem geistigen Reich ein Schatz zu, der euch unsagbar bereichert und den zu verlieren ihr niemals zu fürchten brauchet. Denn diesen Schatz nehmet ihr mit hinüber in das geistige Reich, so das Ende gekommen ist oder ihr vorzeitig abberufen werdet in die Ewigkeit. Löset euch von der Materie, gebet sie freiwillig hin und wandelt euer Begehren, solange noch Zeit ist, auf daß ihr das Ende nicht zu fürchten brauchet, das Verfall alles dessen bringt, was euch noch als Materie umgibt .... Sammelt euch geistige Güter, die nicht vergehen, wenn auch die ganze Erde vergeht, um wieder neu gestaltet zu werden .... __Amen -------------------------------------------- 6727 3.1.1957 Wann wird das Geistige in der «Materie frei»? .... Die Freiwerdung des Geistigen in der Materie braucht endlos lange Zeit, wenn der «gesamte» Entwicklungsgang darunter zu verstehen ist, der Gang durch die Schöpfungen der Erde bis zur Verkörperung als Mensch. Die harte Materie hält das Geistige überaus lange gefangen, während die schon nachgiebigeren Hüllen in der Pflanzen- und Tierwelt weit schneller es wieder freigeben, damit es die nächste Außenform beziehen kann, denn das Bestehen von Pflanzen und Tieren ist nicht von so langer Dauer, wie es der Mensch selbst feststellen kann, weil er das fortwährende Werden und Vergehen in der Pflanzen- und Tierwelt verfolgen kann. Und konnte das Geistige erst einmal solche Schöpfungen beziehen, dann ist auch nicht mehr allzu lange Zeit bis zur letzten Verkörperung als Mensch. Die «harte» Materie jedoch ist es, die oft undenklich lange Zeit bestehenbleiben kann, ohne eine Auflösung zu erfahren, und die darum dem noch völlig Widersetzlichen zum Aufenthalt zugewiesen ist, damit es darin seine Widersetzlichkeit aufgeben soll. Zwar ist sich dieses Geistige noch nicht seiner selbst bewußt, aber es empfindet die Qualen seiner Bannung und sucht seine Fesseln zu sprengen, was ihm aber immer erst dann gelingt, wenn es Gottes Wille ist, wenn Er den rechten Zeitpunkt für gekommen erachtet .... Dann kann also die härteste Materie bersten, was aber nicht «Freiheit» für das Geistige bedeutet, sondern nur ein Änderung seiner Fessel und gleichzeitig eine dienende Aufgabe dieser Materie .... Es beginnt also dann schon der Weg des Dienens im Mußgesetz, sowie der harten Materie eine Bestimmung zugewiesen wird, sowie sie verwendet wird, um einem bestimmten Zweck zu dienen. Und es kann dies wieder Ewigkeiten dauern, bis sich nun solche Außenhüllen auflösen, aber das Geistige in jeglicher Materie wird immer dann frei, wenn ein ""Dienen"" darin unmöglich geworden ist .... vorausgesetzt immer, daß es schon einmal zum Dienen zugelassen wurde. Und das bedeutet also, daß Gebrauchsgegenstände so lange Geistiges in sich bergen, wie sie noch in Gebrauch genommen werden können, solange sie irgendeiner Bestimmung dienen .... Wird diesen Dingen aber ihre Bestimmung genommen, wird es also durch Zerstörung untauglich, weiter eine dienende Funktion zu erfüllen, ohne aber dem in der Materie befindlichen Geistigen den Reifegrad eingetragen zu haben, der für die nächste leichtere Außenform Bedingung ist, so wird jenes Geistige in neu-erstehende gleiche Dinge versetzt, um den unterbrochenen Entwicklungsgang fortsetzen zu können .... worin aber immer eine entsprechende dienende Tätigkeit diesem Geistigen ermöglicht werden muß. Ihr müsset also unterscheiden: Geistiges, das gleichsam in sich so verhärtet ist, daß es ""zur Materie"" geworden ist, und dessen Aufgeben des Widerstandes in der Bereitschaft zum Ausdruck kommt, schon reiferem Geistigen zur «Hülle» zu dienen .... und Geistiges, das in diesen materiellen Hüllen nun sich gleichfalls zur dienenden Tätigkeit bereit erklärt. Und so kann also die materielle Hülle unbrauchbar werden für einen ihr bestimmten dienenden Zweck. Dann entflieht das in ihr zur Reife kommende Geistige und bezieht eine neue Außenform, während die zuvorige Hülle früher oder später wieder die gleiche Aufgabe erhält, sowie sie in Verbindung mit ebensolchen anderen ausgedienten Hüllen wieder zu tauglicher Außenform geworden ist, in der nun wieder schon reiferes Geistiges zu dienen bereit ist. Oder aber es löst sich diese untauglich gewordene Materie selbst auf, dann hat sich das Geistige darin befreit und kann nun selbst Formen beziehen, in denen es bereit ist zu dienen. Und je mehr einer Außenform Gelegenheit zu dienen gegeben wird, desto mehr wird auch die Materie an sich dem Auflösungsprozeß entgegengehen, und dann kann schon die zweite Phase der Entwicklung beginnen, daß sich dieses ursprünglich in der festen Materie gebannte Geistige nun schon selbst in Außenformen betätigen kann, also dienen .... weshalb die Auflösung der Materie ein nicht hoch genug zu schätzender Vorgang ist, der aber nicht mutwillig herbeigeführt werden darf, sondern wieder nur zum Motiv einen Dienst an der Menschheit oder auch der noch unerlösten Kreatur haben darf. Nur durch Dienen kann sich das Geistige erlösen aus seiner Fessel .... __Amen --------------------------------------------